Die Lebensbedingungen der Generation Z
Das wesentliche Charakteristikum bei der Beschreibung der Lebensbedingungen von Generation Z – und Generation Alpha ebenso – ist die Digitalisierung der Lebenswelt. Anders als die Generationen vor ihr, ist sie selbstverständlich mit Smartphone, Internetzugang und digitalen Spielen aufgewachsen. Ihre Einstellung zu den digitalen Medien ist gekennzeichnet durch den Wunsch nach sozialer Anerkennung über die persönliche Sichtbarkeit und das Sich-Darstellen auf Social Media-Portalen. Aber auch die dadurch mögliche Teilhabe an gesellschaftlichen und politischen Prozessen ist kennzeichnend für die Lebensbedingungen der Gen Z. Die Teens, Youngster und Twens switchen selbstverständlich zwischen physikalischen und virtuellen sozialen Räumen.
Trotz dieser Vielfalt, die der virtuelle Raum bietet, bleibt wie bei Generationen zuvor die Familie eine feste Bezugsgröße. Das heißt, dass zwar der übliche und notwendige Ablöseprozess vom Elternhaus als Schritt ins Erwachsenenleben nach wie vor Bestand hat, aber das Verhältnis zu den Eltern ist meist gut – oftmals bleibe die Youngster und Twens länger zu Hause wohnen. Dies mag auch an der verlängerten Ausbildungszeit liegen, denn die Generation Z strebt hohe Abschlüsse an und ist sich ihrer Wichtigkeit für den Arbeitsmarkt sehr bewusst. Mehr als jeder zweite Jugendliche macht heute das Abitur!
Die Einstellung der Generation Z zu Gleichaltrigen aus anderen Kulturen ist offen und tolerant, hat doch fast jeder Dritte in Deutschland einen Migrationshintergrund. Die Ängste der jungen Menschen vor Ausländerfeindlichkeit sind dementsprechend größer als die Angst vor Zuwanderung. Dass eine demokratische Gesellschaft und ein internationales gemeinsames Arbeiten für eine Teilhabe aller in diesen Tagen nicht mehr selbstverständlich sind, zeigen mehrere internationale Beispiele von erstarktem Populismus und Fokussierung auf die eigene Nation.
Die Lebenswelten der Generation Z und Generation Alpha sind also geprägt durch gesellschaftliche, politische und soziale Strukturen, die sich momentan rasant verändern. Allen voran die digitalen Medien und ihr Einfluss auf den Aufbau sozialer Beziehungen; das durch Polarisierung geprägte gesellschaftliche, internationale Klima; die Frage nach sozialer Gerechtigkeit und Zusammenhalt in Deutschland; die Angst vor den globalen Folgen des Klimawandels und der voranschreitenden Umweltzerstörung sowie den persönlichen Folgen des Jahrhundert-Ereignisses der Corona-Pandemie.
Über die Autorin
Ich bin Babette Garsten, studierte Pädagogin und Kommunikationsexpertin. Mein Fokus in meiner Arbeit mit Unternehmen und Marken liegt in der Entwicklung und Umsetzung von Kommunikationskonzepten an junge Menschen. Dies ist eine verantwortungsbewusste Aufgabe und ich lege Wert auf die Balance wirtschaftlichen Erfolgs und wertorientierten Contents. Es freut mich, immer mehr Marketingverantwortliche zu treffen und sich gemeinsam für werthaltigen Erfolg einzusetzen.